Keynote-189-Studie

Mit der KEYNOTE-189-Studie wurde die kombinierte Immunchemotherapie mit Pembrolizumab zum aktuellen Erstlinienstandard beim metastasierten nicht kleinzelligen Lungenkarzinom (mNSCLC) untersucht.1,2 Die Behandlung zeigte einen klaren Vorteil im progessionsfreien und im Gesamtüberleben und hat belegt, dass alle Subgruppen (mit und ohne PD-L1-Expression) von der Immunchemotherapie profitieren.
In die doppelbinde Phase-III-Studie waren 616 neudiagnostizierte Patienten mit metastasiertem nichtplattenepithelialem NSCLC inkludiert. Verglichen wurde die Kombination aus Pembrolizumab + Platin + Pemetrexed versus Platin + Pemetrexed bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-squamösem NSCLC unabhängig von der PD-L1-Expression. Es wurden 4 Zyklen Platin + Pemetrexed, gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit Pemetrexed, sowie Pembrolizumab (200 mg flat dose) alle 3 Wochen für bis zu 35 Zyklen verabreicht. Tumoren mit EGFR- oder ALK-Mutation waren ausgeschlossen. Primäre Studienendpunkte waren das Gesamtüberleben und das progressionsfreie Überleben.

Studienergebnisse

Die Einjahresüberlebensrate betrug 69,2% in der Pembrolizumab-Gruppe vs. 49,4% in der reinen Chemotherapie-Gruppe. Das mediane Gesamtüberleben nach einem Follow-up von 23,1 Monaten betrug 22,0 Monate im Vergleich zu 10,7 Monate mit Chemotherapie alleine (HR 0,56, p < 0,001). Der Benefit wurde in jeder PD-L1-Subgruppe erreicht, auch in jener mit PD-L1-Expression < 1%. Das mediane progressionsfrei Überleben betrug 9,0 Monate mit Pembrolizumab im Immunochemotherapie-Arm vs. 4,9 Monate mit einer Chemotherapie (HR 0 ,48).  Die Ansprechraten betrugen im Pembrolizumab-Arm 48,0 % vs. 19,4 % im reinen Chemotherapie-Arm. 41,1% der Patienten im Chemotherapiearm wechselten innerhalb der Studie zu einer Pembrolizumab-Monotherapie. Somit ist die Kombination aus Platin + Pemetrexed + Pembrolizumab eine neue Therapieoption für Patienten mit nicht-squamösem NSCLC, selbst bei fehlender oder niedriger PD-L1-Expression.
Die Inzidenz der meisten immunmediierten Nebenwirkungen war nicht höher als mit Pembrolizumab-Monotherapie, Nephritis wurde als potenzielle Ausnahme genannt. Die Rate unerwünschter Nebenwirkungen vom Grad 3 und höher betrug 67,2 % bei Patienten im Pembrolizumab-Chemotherapiearm und 65,8 % in der reinen Chemotherapie-Gruppe.